Prof. Dr. Jan Slaby
Projektleiter
Kurzvita
Ich bin Professor für Philosophie am Institut für Philosophie der Freien Universität Berlin, im Arbeitsbereich Philosophie des Geistes und Philosophie der Emotionen. Ich bin Mitglied des Vorstandes des Sonderforschungsbereichs „Affektive Gesellschaften“ (SFB 1171).
Was ich an diesem Forschungsprojekt spannend finde…
Dass es sich mit der Überschneidung von Politischem und Psychologischem befasst. Auf welche Weise steht die politische Praxis, aber auch schwer fassbare Dimensionen, wie die politische Kultur oder das politische „Klima“, im Zusammenhang mit der Gestaltung der Möglichkeiten und Orientierungen von situierten Subjekten? Wie verändern sich diese wechselseitigen Einflüsse im Laufe der Zeit und insbesondere im Gefolge bedeutender gesellschaftlicher Ereignisse und Entwicklungen? Ich bin fasziniert von der Interdisziplinarität des Projekts und von seiner Zielstellung, Fragen von aktueller gesellschaftlicher Dringlichkeit in einer konsequenten Methodik anzugehen.
Was meine Disziplin zu diesem Forschungsprojekt beitragen kann…
Die Philosophie verfügt über die Werkzeuge zur Klärung schwer fassbarer und oft umstrittener Begriffe aus dem Bereich des Sozialen (z. B. Zusammenhalt, Kollektiv, Institution, Praxis, Lebenswelt) und des Mentalen (z. B. Bewusstsein, Glaube, Wunsch, Emotion, Affekt). Im Rahmen einer ehrgeizigen Forschungsagenda, die sich auf Interaktionsdynamiken konzentriert und dabei sowohl quantifizierbare als auch qualitative Messgrößen einbezieht, kann die „Arbeit am Konzept“ nicht-triviale Beiträge leisten, solange sie mit empirischen Perspektiven verbunden bleibt und von verschiedenen Traditionen geprägt ist. Ein Bereich, zu dem ich einen Beitrag zu leisten hoffe, ist das Verständnis von „politischen Emotionen“ und ihren komplexen Voraussetzungen. Darüber hinaus können Ideen aus philosophischen Affekt- und Emotionstheorien in das Projekt einfließen, ebenso wie Perspektiven aus der „4E-Schule der Philosophie des Geistes“ (embodied, embedded, enactive und extended cognition).