Zusammenhalt und die ICA Konferenz
International Communication Association (ICA) 2023
Das bevorstehende Paper Measuring the Rhetoric of Solidarity in Civil Society – How Voluntary Organizations Negotiate Social Cohesion in Their Public Communication beschäftigt sich mit sozialem Zusammenhalt und wurde zur Präsentation auf der Jahreskonferenz der ICA (International Communication Association) in Toronto angenommen. Die Forscher:innen Dr. Rico Neumann und Prof. Dr. Barbara Pfetsch werden das Paper des WP3-Teams vom 25. bis 29. Mai 2023 in Toronto vorstellen.
Das diesjährige Konferenzthema dreht sich um Authentizität und wie sie sich in öffentlichen Diskursen zu einer Variablen entwickelt hat, anstatt zu einer Konstante. Unter dem Thema „Reclaiming Authenticity in Communication“ werden die Implikationen dieser Entwicklungen für Politik, Kultur und soziale Beziehungen untersucht.
Bevorstehende Publikation: Measuring the Rhetoric of Solidarity in Civil Society
Langfristiges Ziel von Measurement the Rhetoric of Solidarity in Civil Society ist die Erstellung eines Social-Cohesion-Index. Die Forscher:innen haben ein empirisches Maß entwickelt, um die unterschiedlichen Ausprägungen sozialen Zusammenhalts zu analysieren. Dieses Maß basierte auf drei theoretischen Dimensionen:
- Soziale Beziehungen (social relations)
- Verbundenheit (connectedness)
- Orientierung am Gemeinwohl (Orientation towards the common good),
die dann das Gesamtmaß für die Stärke des gesellschaftlichen Zusammenhalts (social cohesion) bildeten.
Diese Maße wurden dann auf die externen Kommunikationen auf den Webseiten von fast 800 zivilgesellschaftlichen Organisationen (NGOs) in Deutschland angewendet. In den Ergebnissen fanden die Forscher:innen eine große Variation aller Maße, sodass sie analysieren konnten, welche NGO-Typen auf welche Weise sozialen Zusammenhalt aushandeln.
Diskurse über sozialen Zusammenhalt in unterschiedlichen NGOs
Durch die Kombination von inhaltsanalytischen Daten mit Organisationsumfragedaten aus einem früheren Artikel (The Discursive Constitution of Social Cohesion) konnten die Forscher:innen Verbindungen zwischen Organisationsmerkmalen und der Solidaritätsrhetorik der NGOs finden.
Medienorientierte Organisationen und Sportvereine beteiligen sich beispielsweise eher zurückhaltend am Diskurs über den gesellschaftlichen Zusammenhalt. Wohingegen sich politisch aktive Organisationen, die sich direkt an marginalisierte Gemeinschaften wenden, häufiger an diesen Diskursen beteiligen. Darüber hinaus zeigen die Solidaritätskommunikationen von NGOs eine Verbindung zu Merkmalen wie Standort und Tätigkeitsbereich.
Eine frühere Version des Paper mit dem Titel The Discursive Constitution of Social Cohesion: How Civil Society Organizations Portray Community and the Common Good wurde im November 2022 auf der jährlichen WAPOR-Konferenz in Dubai vorgestellt. Es wurde im Rahmen der Session „Political Behavior, Participation, and Culture in Survey Research“ vorgestellt.