Dr. Rico Neumann

Wissenschaftliche Mitarbeiter (PostDoc)

Kurzvita

Ich bin wissenschaftlicher Mitarbeiter (PostDoc) an der Technischen Universität Berlin. Ich habe an der University of Washington in Seattle in Kommunikationswissenschaft promoviert. Außerdem habe ich einen M.A. von der University of Arizona in Tucson und einen B.A. von der Universität Leipzig erworben. Meine Forschungsinteressen konzentrieren sich auf Intergruppenphänomene aus der Perspektive der politischen Kommunikation und der Massenkommunikation.

Was ich an diesem Forschungsprojekt spannend finde…

Der soziale Zusammenhalt ist die Grundlage für eine funktionierende und gesunde Gesellschaft – der Kitt, der die Gesellschaft zusammenhält – und er wird ständig auf die Probe gestellt und in Frage gestellt, insbesondere in Krisenzeiten. Angesichts der Komplexität und Dynamik dieses Konzepts, insbesondere in Bezug auf Konflikte und Interaktionsdynamik, bietet es sich an, den sozialen Zusammenhalt aus einer interdisziplinären Perspektive zu betrachten und zu untersuchen, die sowohl die Mikro- als auch die Makroebene umfasst. Als Kommunikationswissenschaftler bin ich besonders daran interessiert, die Ursachen und Folgen des schwindenden Vertrauens (in demokratische Institutionen, in die Wissenschaft, in den Journalismus, in andere Mitglieder der Gesellschaft) vor dem Hintergrund einer gestörten Öffentlichkeit zu untersuchen, die durch eine zunehmend polarisierte und fragmentierte Medienlandschaft, Echokammern und Online-Filterblasen von Fehlinformationen und Desinformationen geprägt ist. Dieses Projekt ermöglicht es uns, besser zu verstehen, wie sozialer Zusammenhalt in der Öffentlichkeit dargestellt wird, einschließlich der Kräfte und Trends, die den Zusammenhalt fördern oder behindern, was wiederum Auswirkungen darauf hat, wie man Menschen zusammenbringen und ihnen helfen kann, sich aufeinander einzulassen.

Was meine Disziplin zu diesem Forschungsprojekt beitragen kann…

Die Kommunikationsforschung konzentriert sich auf die Untersuchung von Diskursen und nachrichten- und kommunikationsbezogenen Verhaltensweisen. Sie ist daher gut geeignet, um empirisch zu untersuchen, welche Rolle Medieninhalte sowie die Wahl von Sprache und Plattformen bei der Gestaltung des öffentlichen Diskurses und unseres Verständnisses von sozialem Zusammenhalt spielen. Genauer gesagt bietet die Forschung zur Intergruppenkommunikation Einblicke in die Art und Weise, wie Kommunikation Informationen über unsere Identifikation mit Gruppen in der Gesellschaft liefert und wie Informationen über diese Gruppen und Gruppenzugehörigkeiten die Kommunikation beeinflussen. Politische Kommunikationskonzepte und -rahmen helfen uns, den Diskurs zivilgesellschaftlicher Akteure gegenüber den politischen Eliten, den Medien und der Öffentlichkeit, einschließlich ihrer verschiedenen Interaktionen, zu beleuchten. Aus methodischer Sicht hat die Verwendung von Texten als Datenmaterial eine lange Forschungstradition in der Kommunikationswissenschaft: Die Kombination quantitativer und qualitativer Ansätze zur Inhaltsanalyse ermöglicht es uns, nicht nur die allgemeinen Trends und Muster von Diskursen über den sozialen Zusammenhalt zu untersuchen, sondern auch die reichhaltig strukturierten Komponenten und rhetorischen Nuancen dieses Diskurses und deren Beziehung zur Zivilgesellschaft.

Fünf Schlüsselpublikationen

  • Neumann, R., Pfetsch, B., Hutter, S., Koschut, S., Schieferdecker, D., & Specht, J. (2023). The rhetoric of solidarity: Nature and measurement of social cohesion in the self-representation of civil society organizations. Social Indicators Research, 169, 863-882.
  •  Moy, P., & Neumann, R. (Eds.) (2023). Political communication, culture, and society. New York: Routledge.
  • Neumann, R., & Geary, D. (2019). Reaching Muslims from the bully pulpit: Analyzing modern presidential discourse on Islam and Muslims from FDR to Trump. International Journal of Communication, 13, 4107–4129.

  • Neumann, R., & Moy, P. (2018). You’re (not) welcome: The impact of symbolic boundaries, intergroup contact, and experiences with discrimination on immigration attitudes. American Behavioral Scientist, 62, 458-477.

  • Neumann, R., & Coe, K. (2014). Using a mixed approach to content analysis: The case of apologetic rhetoric in the modern presidency. In A. Valdivia & F. Darling-Wolf (Eds.), The international encyclopedia of media studies: Research methods in media studies (pp. 277-302). Malden, MA: Wiley-Blackwell.